Orthopädie (Aktivität-Funktion-Umwelt)
Im Fachbereich der Orthopädie – bei Krankheitsbildern, die den menschlichen Bewegungsapparat betreffen, wie z.B.
Funktionsstörungen durch Verletzungen der Knochen, Muskeln, Sehnen und Nerven z.B. nach einem Arbeitsunfall (vor allem am Rumpf und an den oberen Extremitäten)
Krebserkrankungen (z.B. Tumore der Knochen, Muskeln oder Nerven)
Bewegungseinschränkungen nach Amputationen
Angeborene Fehlbildungen (z.B. des Rumpfes und der oberen Extremitäten)
Erkrankungen der Wirbelsäule
Ergonomisch sitzen? Ganz klar ein Fall für die Ergo! Wir betreuen immer wieder Patienten aus dem kaufmännischen/administrativen Bereich, welche viel Sitzen müssen, durch die Ergotherapie kann ein Einüben von schmerzarmen und schonenden Bewegungsabläufen mit den Patienten erarbeitet werden. Dabei können z.B. Rückenschmerzen durch Fehlhaltungen vermieden- oder deutlich reduziert werden.
Wahrnehmung der eigenen Körperhaltung im Alltag
Erarbeiten von Strategien zu einem ökonomischen/physiologischen Einsatz des eigenen Körpers in den alltäglichen Tätigkeiten (z.B. Sitzen vor einem Laptop)
Erarbeiten von individuellen notwendigen Adaptationen (Hilfsmittel) um den Alltag meistern zu können (z.B. nach Fingeramputation)
Narbenmobilisation
Patientenbeispiel
Julian Fricker (19)*, Schüler, mit einer Vorliebe für geisteswissenschaftliche Themen, hatte vor 9 Jahren einen Autounfall, er erlitt mehrere Frakturen und Verbrennungen (Arm/Becken etc.). Der langwierige Heilungsprozess bewirkte einige Haltungskompensationen, welche nun zu Rücken und Schulterschmerzen führen. Teilweise sehr grosse Narben befinden sich bei Julian im Rumpf und Armbereich, so beim linken Ellenbogen direkt über dem Gelenk, das Drehen des Unterarmes ist dadurch beeinträchtigt und er hat Mühe mit der Tastaturbedienung von Laptop oder Natel. In der Ergotherapie wurde u.a. diese Narbe mobilisiert und so kann er seinen Arm wieder voll einsetzen. Zusammen mit seiner Ergotherapeutin erarbeitet er Strategien, die seine Haltung verbessern und Bewegungsübungen, um seinen Schulalltag bestmöglich meistern zu können.
Fehlhaltungen vermeiden – Lebensqualität fördern Lange Sitzphasen, welche sich unergonomisch auf den Bewegungsapparat auswirken, können schwerwiegende Folgeschäden mit sich ziehen. Im Falle Julian’s konnten schon einfache Tipps, seiner Sitzhaltung betreffend, gravierende Verbesserungen herbeiführen, sodass er nun auch nach der Schule Freude und Energie hat, sich mit seinen Freunden auszutauschen.
*Namen geändert